Tereps Tierwelt

 

... Und meist nur ein Haar weit

Neben der Wahrheit!

 

 

 

 Sommerfrische 

 

 Hinaus zum Gasthof Schölker fahren 

 Im Sommer ganze Völkerscharen. 

 "In Winterszeiten, schauen Sie, 

 Am Hange laufen Sauen Ski." 

 

 Doch nun zum Tanz die Sauen blasen, 

 Wo früher wir im Blauen saßen. 

 Der Kellner für die Gäste ackert, 

 Das Kälbchen im Geäste gackert. 

 

 Zum Bier bestellt der Dobermann 

 Ein Omelett beim Ober dann . 

 Als sieben Säu zum Weiher gingen, 

 Vom Tresen ihnen Geier winken. 

 

 Der Katze droht ein Mäuserachen. 

 Vor Lachen in die Reuse machen 

 Die Karpfen, bis die Meise kräht. 

 Der Bauer eckig Kreise mäht. 

 

 Drei Füchse auf dem Rasen hocken, 

 Die andren mit den Hasen rocken. 

 Zum Abend hin die Hasen röhren. 

 Wer mag, kann's auf dem Rasen hören. 

 

 Mit sechzig Sachen rasen Hennen, 

 Die um die Wett mit Hasen rennen. 

 Den Sieger dann die Spatzen küren, 

 Daß Appetit die Katzen spüren. 

 

 Fünf Stiere kollernd Ziegen locken, 

 Zwei Ferkel auf den Liegen Zocken, 

Derweilen nun die Rammelhasen

Mit Hakenschlag zum Hammel rasen.

 

 Die Hecke bis zum Grabenrand 

 Die Schnecke ist mit Raben g'rannt, 

 Bis schließlich ihr die Beine schwellen. 

 Im Teiche heiser Schweine bellen. 

 

 Mit Schnattern und auf lauen Socken 

 Die Schafe stumm die Sauen locken. 

 Am Ofen froh der Sittich pfeift: 

 Der Koch ihm seinen Fittich seift. 

 

 Im Hühnerstall drei Schweine singen. 

 Der Pegasus putzt seine Schwingen; 

 Zur Tochter leis ich raune: "Pia! 

 Hier schreien die Kapaune "I-Ah!" 

 

 

 

 

   Lausige Zeiten II 

 

 Auf grindig Häuptern äst die Laus, 

 Die fein gekämmten läßt die aus. 

 Du brauchst den Kamm nur rauszulegen, 

 Gleich fängt sich an die Laus zu regen. 

 Denn Kämme find' sie grauselig - 

 Ich wünsch dir Sieg im Lausekrieg! 

 

 

 

 Fuchs und Hase 

 

 "Ich bring, rief Fuchs, der Fähen Grüße", 

 Versteckt im Fang zwei Krähenfüße. 

 "Die Füchslein wollen mit Hasen rangeln, 

 Am Seile übern Rasen hangeln! 

 Nun komm, du gutes Hasentier, 

 Zu Rasenspiel-Extasen hier!" 

 

 "Ja, bring auch meinen Gruß der Fähe! 

 Ich sehe grad den Fuß der Krähe... 

 Nun sage, welches Spiel war das? 

 Sag, und auch jener Deal war Spaß??" 

 Gab Haken schlagend Fersengeld, 

 Und stoppte erst bei Gersenfeld. 

 

 

 

 

 Hasen 

 

 Wenn Möhren ich am Rasen hege,

 Begrüßen das die Hasen rege! 

 Und sollte ich den Rasen heuen, 

 Wird niemals das die Hasen reuen. 

 

 Nach Möhren gern die Hasen rasen. 

 Ja, das erfreut die Rasenhasen. 

 Man sieht das bald am Hasenfelle: 

 Das scheint bei Sonnenphasen helle. 

 

 

 

 

Ratten!

 

 Weil's übel bei den Latten roch, 

 Entdeckten wir das Rattenloch. 

 Es war wohl ganzer Rotten Loch, 

 Denn ganze Rotten Lotten roch. 

 

 Man sagt, wenn über Rotten lach 

 Die Lotte, gleich nähm' Lotten Rach. 

 "Mit Gift ich über Ratten lach! 

 Jetzt nehm' wir bei den Latten Rach!" 

 

 Grad hört man noch die satten reichen 

 Wie auch die magern Ratten seichen, 

 Schnell müßten alle Ratten laufen, 

 Weil Zwei sich bei den Latten raufen, 

 

 Die Frauen wie die Rattenmänner, 

 Die flinken wie die matten Renner, 

 Und also zu den Latten rauschen, 

 Dem Streitgetös der Ratten lauschen. 

 

 Und während noch die Schlauen gucken, 

 Die Gierigen schon kauen, schlucken. 

 Dann mußte Lott' die Rattenleichen 

 Mir einzeln durch die Latten reichen. 

 

 Es blieben nicht mal Schattenrisse - 

 Nur kleine, schwarze Rattenschisse. 

 

 

 

 

  Lachmöven 

 

 Da hat der Löwe aber gut gebrüllt: 

 Auf seine Mähne hat die Brut gegüllt! 

 

 

 

 

 

Was wäre, wenn? 

 

 Zur Imkerin die Stockbiene: 

 "Ich hab heut keinen Bock, Stiene! 

 Den ganzen Tag nur putzen, na! 

 Und du nur hast den Nutzen, pah! 

 

 Drauf macht man sich so seinen Reim: 

 Du willst nur Honig, reinen Seim! 

 Ein Streik zählt zu den Damenrechten, 

 Wie wir in diesem Rahmen dächten.

 

 Putz selbst einmal die Zellen, du, 

 Schmier mit Propolis Dellen zu! 

 Kannst gern auch mal die Brut umhegen 

 Mit deinem Imkerhut um' Brägen! 

 

 Bist eine von den faden Müttern, 

 Kannst nicht einmal die Maden füttern?! 

 Darfst drum am Einflugloche wachen - 

 Ich werd die ganze Woche lachen! 

 

 

 

 

 Geburt einer Bienenkönigin 

 

 Exzellenzen haben wir 

 Gleich auf diesen Waben hier - 

 Ellen, still, sie melden sich! 

 Das berührt wie selten mich! 

 Melden sich mit Harfenlaut 

 Jetzt aus ihrer Larvenhaut. 

 

 Eine läuft schon draußen rum. 

 Und sie ist heraußen drum 

 Nicht, um Schwesterminn' zu heucheln, 

 Nein, um diese hinzumeucheln! 

 Sticht sie ab in ihren Zellen 

 Ohne sich zu zieren, Ellen! 

 

 

 

 If you can't fight them... 

 

 Ein Ökofreak lebt in Dinslaken, 

 Für den hat die Umwelt 'nen Haken: 

 Des Nachts er verhärmte, 

 Wenn's Froschkonzert lärmte. 

 Man hört man ihn dann selbst beschwingt quaken. 

 

 

 

 

 

Katzereien 

 

 (Schlechte Mutter)

 

Lores Miez hat spitze Zähne,

Aber in der Zitze Späne.

Selten hat sie mal geschaut

Nach den Kätzchen. Schal gemaut!

Was sie von der Matte reißt,

Das ist  eine Ratte meist.

 

 

(Gunde †) 

 

 Die Katz, die so an Gunde hing, 

 Ganz elend vor die Hunde ging. 

 "Allotria", ruft's Mauseheer: 

 "Die Katz maust nicht im Hause mehr!" 

 

 

 (Nicht stubenrein II) 

 

 Am Sonntag keine Sorgen mehr? 

  Ach, dies nervt Sonntagmorgen sehr: 

 Wenn still ein Haufen Katzendreck 

 Dich grüßt von den Matratzen keck. 

 

 

  (Tierischer Dialog) 

 

 "Ha, was ich in der Pause misse? 

 Gewißlich keine Mausepisse! 

 So wenig wie ich Mauseschisse - 

 Hier, riech doch mal, dort schau 'se - misse. 

 Die Nager auf den Dielen fange! 

 Hat einen schon von vielen! Danke!"

 

 "Wenn ich nur gräßlich maue, Graus! 

 Überkommt die graue Maus." 

 

 

 

 

 Katzenjammer 
 

 Schrill jammern meine Jammerkatzen, 

 Wenn Jazzer in der Kammer jazzen. 

 Spontan beim Kammer-Jazzen kam er, 

 Mein Aufschrei: "So ein Katzenjammer!" 

 

 Mein Mitleid gilt den Kammerkatzen, 

 Wie jammern sie beim Jammerjazzen! 

 Was macht doch dieses Jazzen Jammer! 

 Und nicht nur in der Katzenkammer! 

 

 Was wäre, wenn die Katzen jazzen, 

 So als Revanche der Jazzen-Katzen? 

 Falls riefen meine Katzen: "Katzen! 

 Zum Gegenangriff! Jazzen! Jazzen!?" 

 

 [Die Jazzer riefen dann - na was wohl? - ] 

 "Zum Kotzen, Katzen!" 

 

 

 

 

Nutztierhaltung, angstbesetzt

 

 Ach, vor der Hörnerbiegezange 

 Ganz schrecklich ist der Ziege bange. 

 

 

Dem Ferkel wird der Boden heißer: 

 Der Bauer naht - der Hodenbeißer! 

 

 

Du nimmst der Wutz den Hinterschinken,

Und schon muß sie zum Schinder hinken.

 

 

 In hutzlig kleinen Kubenstücken 

  Wohl hudern hundert Stubenkücken! 

 

 

Bekommt die Ente Tütenbrot,

 Dann ist sie noch vorm Brüten tot.

 

 

 

 

Bilchologisches 

 

 (Bilche: Tierart, z.B. der Siebenschläfer)

 

 Der Knuddel-Bilch 

 Ist noch ein Buddel-Knilch;

 Das Bilch-Madel 

 Will stets ein Milch-Badel:

 Riecht unser Müffelbilch, 

 Liegt's an der Büffelmilch.

 

  Der Mutter-Bilch 

 Besteht auf Buttermilch, 

Und selbst der Bilch-Mann 

 Ist ganz im Milch-Bann. 

 Ein jeder Bilch 'ne Bilch-Macke,

 Ein jeder Bilch 'ne Milchbacke. 

 

 

 

 

Öffentliches Ärgernis

 

 Die Pferde der Frau Lore,
 Sie äpfeln vor dem Tore.
 Man sollte Lores Mähren
 Mal mores lehren!

 

 

 Wölfe unter sich (Brasilien) 

"Ist Zeit, daß ich ein Rißchen beiß."

"Besorg uns auch ein bißchen Reis!" 

 

"Ja, während ich Frau Grugel kill, 

 Heizt du schon mal den Kugelgrill. 

 

 Dann, falls ich sie in Rio beiß, 

 Besorg ich dazu Bio-Reis!" 

 

 

 Vollmond 

 Ein Wolfsgeheul bei Vollmond 

 In Dur nicht, doch in Moll phont. 

 Ist etwa schon der Mond voll? 

 Mir ist, als ob es phont Moll. 

 

 

 

 

 Futtervorliebe 

 

 Der Wolf frißt keinen Regenwurm. 

 Nee, Schaf und Reh - geen' Wurm! 

 

 

 

 

Zum Wiehern! 

 

 Hengst "Henry" wiehert Dialekt, 

 Wobei er Stute Lia deckt: 

 "Wo geiht di dat?"  "Nicht richtig gut." 

 "Ick hüür't. Dat keem so gichtig rut." 

 

 

 

 

Das Schäfchen 

 

 Die Angst vorm Wolf bewandelt Herden! 

 Kein Schaf möcht' so behandelt werden!

 

 Es kotzt, es macht seit Tagen "Meeeh!" 

 Und will vor Angst nur Magentee. 

 Es mag nicht nach heraußen, drum: 

 Der Wolf, er streunt da draußen rum. 

 

 Mag nicht bei wem, der beiße, wohnen - 

 Der lacht ja über weiße Bohnen! 

 Reißt alles, was ihm leichte Beute, 

 Und geht nicht mal zur Beichte, Leute! 

 

 Ein Kreuz aufs Konterfei gebührt 

 Den Leuten, die's herbeigeführt. 

 Wohl erst, wenn Friedhofsglocken klingen, 

 Wird klar, wie deren Klocken gingen. 

 

 

 

Qualvoller Jahreswechsel 

 

 Im Zoo die alte Brillenschlange 

 Macht's Knallen, Pfeifen, Schrillen bange. 

 Der Chinaböller hallte schon, 

 Die Heulerpfeife schallte Hohn... 

 

 Sie möchte Donnerschlägen weichen 

 Und sich auf eig'nen Wegen schleichen 

 Bis in des lieben Blühjahrs frühen 

 Beginn mit Phlox und Frühjahrsblühen. 

 

 (Nun brüh ihr schon ein Glas Kamille,
Und mach am Schwanz ma Kille -

Kille!)

 

 

 

 

Ihre Welt sind die Berge 

 

 Ein Vogel in den Zweigen ist 

 Ihr Anlaß für manch Eigenzwist: 

 Erfreut ihr Herze, wenn er singt, 

 Daß Heidi froh dem Senner winkt; 

 Doch wenn vom Zweig die Meise scheißt, 

 Dann nervt ein Fleck von Scheiße meist.

 

 

 

 

Kuckuckseier 

 

Der Spatz beim In-die-Wiege-Legen: 

 "Es drückt so, wenn ich liege wegen 

 Der Eier, die im Wege liegen; 

 Ich sollt' mal das Gelege wiegen!" 

 

 

 

 

Vogelhochzeit

 

Der Distelfink, der Distelfink, 

  Der hat am Po solch Fistelding. 

 

 Als Regenwurm die Weidenmeis 

 Wär schließlich doch zu meiden weis. 

 

 

 

 

 

 Aufruf 

 

 Wenn Störchinnen mit Raben knutschen, 

 Vom Tuch ganz schnell die Knaben rutschen. 

 Drum eint euch, all ihr Rutscheknaben, 

 Und zeigt's den fiesen Knutscheraben! 

 

 

 

 

 

 Hühnerologisches Phänomen 

 (Für Robert Oettl) 

 

 Nun hört den Hahn, wie schrillt er weit! 

 Entkeuscht die Hühner tucken! 

  Doch beim Kapaun, der wilder schreit, 

 Enttäuscht dieselben gucken. 

 

 

 

 

 

 Feinschmecker 

 

 Wie mundete der Eierreis! 

 Zum Nachtisch speist der Reiher Eis. 

 Am Nachbartisch gab's Schlangenzungen, 

 Die Hummer mit den Zangen schlungen. 

 

 

 

 

Vergeßlicher Mückerich 

 

 "Am Teiche drüben küßt ich Mucken. 

 Sie sind der Schöpfung Meisterstücke. 

 Ach, sieh doch nur, den Steiß der Mücke!" 

 

 "Wen küßtest du - die Gisela? 

 Das Gretchen, oder Liese gar? 

 "Ich hab's notiert... du müßt ich kucken." 

 

 

 

 

 Insekten

 

  In Spandau, an den Spekten-Seen,
  Wo Mücken und Gewitterfliegen

Sich in der Sonn' Geflitter wiegen.

Nach Opfern die Insekten spähen.

 

 Ich schlag' ihn, klatsch ihn, rücke mich -
 Am Ende siegt der Mückerich.
 Pfaustolz nach seinem Siege flitzt
 Er hin, wo eine Fliege sitzt.

 

 Wie bitter, wenn solch Flegel siegen...
 Brilliert jetzt noch mit Segelfliegen!
Gefangene seines Bannes, mild,
Die Fliege denkt: "Welch Mannesbild!"


Der Mück will sich ans Reisen machen - 

 Da öffnet sich ein Meisenrachen… 

 Befiehlt heut mit gefleckten Segeln 

 Im Orkus den Insektenflegeln.

 

 

 

 

 Insektologische Fragestellung 

 

 "Verzeihung, daß ich wieder frage... 

 Bekommen Eintagsfliegen ihre Tage?" 

 "Ich weiß nicht recht", meint Frieder vage... 

 

 

 

 

Das Krokodil

 

 Im Teiche schwamm ein Krokodil.

 Das grämte sich und weinte viel:

 Es wollte sich in Liebe binden,

 Doch konnt' es keinen Partner finden.

 

 Dem vorderindischen Gavial

 War's an den Hüften viel zu schmal.

 Als Neutrum stand's dem Alligator nicht,

 So glaubte er, gut zu Gesicht.

 

 Das Krokodil ruft: DIE Reptilie!

 Im Garten blüht die Petersilie!

Ach, Kaiman, komm nur, es ist Mai!

 Yes I'm in love! Tamderadei!

 

 Da war das Leben wieder fein -

 Und Lust, ein Krokodil zu sein!

 Nun staune jeder, was ein Kaiman -

 sofern verliebt, alles im Mai kann!

 

 

 

 

Ermutigung

 

 War je ein Tier so arrogant

 Als wie im Zoo der Elefant?

 Er neckt den Leoparden: "Mann,

 Sag, stecken Deine Masern an?"

 Und auch das Zebra wird düpiert:

 "In Streifen stets? Geh mal kariert!"

 

 Nur vor der Maus hat er Respekt,

 Weil diese stets voll Listen steckt.

 Sie rief ihn an: "Du bist zwar groß,

 Und klein bin ich ganz zweifellos,

 Doch sage ich Dir: bebe, Hüne!

 Gleich komm' ich mit der Hebebühne!"

 

 

 

 

Begegnung im Ungewissen

 

Der Olli ist ein braver Hai

Und ißt am liebsten Haferbrei.

Am Beet hat er den Giersch umharnt

Und dabei einen Hirsch umgarnt:

"Mei, so a feines Hirschgeweih!"

Darauf der Hirsch unwirsch: "Geh, Hai!"

 

 

 

 

 Kunstvoller Tapir 

 

 Er tanzt mit seinem Schlingrüssel 

 Voran durch einen Ringschlüssel. 

 "Gebt acht, wie durch den Schlüsselring 

 Ich jetzt gleich meinen Rüssel schling!" 

 

 

 

 

 Summertime 

 

 Summe, Echse, Echse summ! 

 Summe, Echse, summ um Sechse! 

 

 Um Dreie summt die Rindenlaus 

 Aus dem Geäst der Linden raus. 

 

 Um Viere summt schon in der Regel 

 Das Kind vom Kleinen Rinderegel. 

 

 Dann summt die Fichtenröhrenlaus 

 Um Fünf aus lichten Föhren raus. 

 

 Ach summe, Echse, Echse, summ! 

 Denn schon recht bald ist Sechse um.

 

Um sieben kommt der Echsenhai

Gekrochen aus dem Hexenei!

 

 

 

 

 Düsteres auf Drachenstein 

 

 Hörst du etwas draußen krachen, 

 Sind das diese grausen Drachen. 

 Sollt es dir vor Drachen grausen, 

 Hör nicht auf das Krachen draußen! 

 

 Falls dir Ruhe Drachen mausen, 

 Freu dich, daß sie's machen draußen! 

 Sollten sie's nicht draußen machen, 

 Könnten dich gar mausen Drachen. 

 

 Manches sie auch drinnen machen. 

 Etwa, wenn sich minnen Drachen - 

 Laufe, wenn sich Drachen minnen, 

 Froh, daß sie es machen drinnen! 

 

 

 

 

Mutterwitz 

 

 Ein Eichenlaubspinner aus Glinde, 

 Des Spechts wegen bang, riet dem Kinde: 

 "Wenn der sich erfrecht 

 Und fressen dich möcht, 

 Verwirr ihn! Schnell rüber zur Linde!" 

 

 

 

 

Fischers Fritz 

 Er fing in seiner Mattenreuse 

 Gelegentlich auch Ratten, Mäuse. 

 Da sprach zu ihm ein Mäuserich: 

 "Du fingst in dieser Reuse mich. 

 Jetzt hast du neben Zander, Aal 

 Frei sieben Wünsche an der Zahl." 

 

 Der Fritze denkt: die feine Rede 

 In Wirklichkeit ist reine Fehde. 

 "Nur eins: in meiner Mattenreuse 

 Will ich nie wieder Ratten, Mäuse!

Nie wieder geh ein Rattenmann

An meine teuren Matten ran!" 

 

 

 Fischer sin Fru 

 (RDie Fischersfrau, die's Kind gestillt, 

 Hätt lieber einen Stint gekillt. 

 Doch weil ihr Mann nicht stillen will, 

 Befolgt sie seinen Willen still. 

 

 

 

Affig!

Die Äffin sprach zu ihrem Gatten: "Tät's

Mich nicht vor fremden Landen grausen -

In Gibraltar würde ich stets

Nur feine Granden lausen".

 

 

 

 

Umweltdrama

 

Beim Steinfresser ist große Not,

Es gibt kaum Steine, nur noch Brot!

Man riet: "So freßt doch Kieselsteine!"

Doch mögen diese Stiesel keine.

 

 

 

 

Der Beutel macht's

 

 Hinab jetzt in die Ränge, Kuh! 

 Hier oben sitzt das Kängeruh! 

 

 

 

  

 Alternative Sichtweisen 

 

 Flaneure lieben's feine Schweifen. 

 Auf Selbiges die Schweine Pfeifen. 

 

 

 

 

Hahnenkampf 

 

 Nun zeigt uns mal den Sporn, Hähne! 

 Und fetzt ihn wild zu Hornspäne! 

 Arg spitzig ist der Hähne Sporn; 

 In Kürze wird zu Späne Horn. 

 

 

 

Klassentreffen 

 

 Auf Hundeschules Klassentreffen 

 Der Basset siegt im Trassenkläffen - 

 

  Ein Spiel, das andre Hunderassen 

 Bis hin zur letzten Runde hassen. 

 

 Viel lieber spielen Mops und Collie 

 Jetzt mit dem Pinscher Cops und Molly. 

 

 Der Sennenhund will Schweine beißen. 

 Er rennt, daß ihm die Beine schweißen! 

 

 Doch dieses Spiel, das raue, sei, 

 So meint der Bobtail, Sauerei! 

 

 Der Mops nach seinem Schatten beißt, 

Der Fox in die Rabatten scheißt.

 

 "Paßt auf:", entfährts dem witz'gen Spitz

 "Erzähl euch einen spitz'gen Witz: 

 

Er hat, sagt man, solch Wackelding

Am Po, womit der Dackel wink'.

 

 Der Magyar macht aus Haufen Leim." 

 Und alle Hunde laufen heim. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 © Peter Möck, Berlin 

 

 

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